Rassismus ist kein Einzelfall

Synagogenverein und Deutsch-Ausländischer Freundeskreis e.V., kurz DAF, präsentieren eindrückliche Ausstellung.

„Ich bin beim Einkaufen auf dem Wochenmarkt, da spricht mich ein alter fremder Mann an und fragt, ob ich ihn heiraten will. Ich sei hübsch und dann hätte ich Bleiberecht in Deutschland“.
Zitate wie diese oder „ Vor 70 Jahren hätte man euch vergast“ sind in einer Ausstellung zum Thema Alltagsrassismus vom 25.04. bis 09. 05. 2024 in der ehemaligen Synagoge in Drensteinfurt zu sehen.

Die Ausstellung fußt auf einem Projekt von Dominik Lucha. Dieser lebt in Ravensburg und arbeitet als Medienproduzent. Lucha startet im Juni 2020 nach der Ermordung von Georg Floyds und den Black-Lives-Matter-Protesten auf Instagram das Projekt: @wasihrnichtseht. Mittlerweile gehören 130000 Menschen zu seinen Followern. Auf seinem Insta-Kanal können Menschen mit dunkler Hautfarbe ihre Rassismus-Erfahrungen in Deutschland anonym teilen. Mit seiner Plattform möchte er deutlich machen, das Rassismus auch in Deutschland keine Einzelfallschicksal ist, sondern vielmals passiert.

Mona Kolbow, Mitglied im Synagogenverein und Lehrerin an einer Gesamtschule, hat die Ausstellung von Dominik Lucha im Rahmen ihres Politik- und Geschichtsunterrichts kennengelernt. „Wir begegnen täglich Rassismus“ erklärt sie. So überzeugte sie den Synagogenvorstand, die Ausstellung auch nach Drensteinfurt zu holen. Besonders froh war sie, den DAF mit ins Boot zu holen. Waltraud Angenendt, Vorsitzende beim DAF unterstützt das Projekt gern. „ Wir erleben täglich, das Menschen mit dunkler Hautfarbe oder anderer Religion von Rassismus betroffen sind“, bestätigt auch sie.
Was schwarze und dunkelhäutige Menschen oft sogar schon als Kinder zu hören bekommen, bewegt tief und läßt die Leser nachdenklich zurück. In dieser Einschätzung sind sich die ersten Vorabbesucher einig.

Foto und Text von Mechthild Wiesrecker
 

VORTRAG im Rahmen der Ausstellung "Wasihrnichtseht" in der Synagoge am Freitag , dem 03.05.2024

Im Rahmen der Ausstellung "Wasihrnichtseht" zum Thema Alltagsrassismus in der Synagoge lädt der DAF am Freitag, dem 03.05. zu 20.00 Uhr den Ethnologen Dr. John Combey aus Münster zu einem Vortrag ein. Bereits ab 19.00 Uhr ist die Synagoge geöffnet, um Gelegenheit zu geben , die Ausstellung mit ihren Spruchtafeln eingehend zu betrachten.

Dr. John Combey stammt aus Sierra Leone. Zum Zweck des Studiums der Theologie und später der Ethnologie kam er nach Münster, wo er nun schon seit mehr als 20 Jahren lebt. Dr Combey hat in seinem beruflichen und privaten Leben und in seinem Umfeld reichlich Erfahrungen mit Alltagsrassismus gemacht. Das soll aber nicht das Hauptthema dieses Abends sein, sondern Dr.Combey wird die Rolle der Ethnologie untersuchen, in welchem Maße sie zu den Vorurteilen, Stereotypen, Ablehnung bis hin zur Gleichgültigkeit gegen alles, was fremd und andersartig ist, beigetragen hat . Aber er wird auch die Rolle der heutigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung in der Ethnologie mit der eigenen Rolle in der Vergangenheit sowie mit den Erkenntnissen der Gegenwart beleuchten und positive Aspekte benennen können.

Der DAF freut sich auf einen interessanten Austausch und eine rege Diskusson im Anschluss an den Vortrag.

Einladung zur Ausstellung #wasihrnichtseht zum Thema "Alltagsrassismus".
In Zusammenarbeit mit dem Synagogenverein Drensteinfurt.
Eröffnung: Donnerstag, den 25.04.2024 um 19.00 Uhr in der Synagoge Drensteinfurt
Ausstellungsdauer: 25.4. – 10.05.2024

Ein Vortrag zum Thema von Dr. John Combey aus Münster, gebürtig aus Sierra Leone, Ethnologe findet am Freitag, den 03.05. um 20.00 Uhr im Rahmen der Ausstellung in der Synagoge statt.

Ausgehend von eigenen Erfahrungen als Betroffener, von Aussagen der Ausstellung und Erlebnissen Anwesender wird Dr. Combey das Thema vertiefen, die Wurzeln des Rassismus beleuchten und versuchen zu erklären, warum der Rassismus weiterhin in unserer Gesellschaft so präsent ist und nicht nur bei einer bestimmten Partei zu finden ist.

Pflanzenbörse vom Heimatverein Drensteinfurt im Interkulturellen Garten des Deutsch-Ausländischen Freundeskreis

Der Heimatverein Drensteinfurt veranstaltet am 13. April 2024 von 14 Uhr – 16 Uhr eine Pflanzenbörse im Interkulturellen Garten des Deutsch-Ausländischen Freundeskreis e.V.  Jeder der überzählige Stauden- und Gemüsepflanzen anzubieten hat, ist herzlich zu dieser Pflanzenbörse eingeladen. Neben einem Info-Stand der Bund-Kreisgruppe Warendorf werden im Interkulturellen Garten von den neuen Mitbürgern aus verschiedenen Nationen kleine Köstlichkeiten gegen eine Spende angeboten.

Wir freuen uns über viele Interessenten.

Liebe Freundinnen und Freunde des DAF, am Sonntag,dem 7.April um 15.00 Uhr in der Alten Post laden wir Euch ganz herzlich ein.

Eine Ausstellung mit ganz besonderen Fotos aus alten Schlössern und aus der Natur erwartet Euch.
Die Fotografin,Gisela Schäper,wird Euch selbst etwas zu den Fotografien erzählen.
Wir freuen uns auf Euch!