Deutschschüler des DAF im Münsteraner LWL-Museum

In der vergangenen Woche stand -wie es sich für Schüler am letzten Tag vor den Ferien gehört- einmal kein Unterricht für die DeutschschülerInnen des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises e.V. (DAF) auf dem Plan: Am Freitag ließen sie die Grammatik- und Vokabelhefte in ihrem Unterrichtsraum im Drensteinfurter Kulturbahnhof liegen und fuhren stattdessen mit ihren Sprachlehrern Theodor Lohölter und Margot Stadie per Zug nach Münster zum 2014 eröffneten Neubau des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Der Drensteinfurter DAF um Waltraud Angenendt hatte zu diesem Ausflug eingeladen, um die engagierten Deutschschüler und -lehrer für ihren Fleiß zu belohnen. Im Foyer wurden sie schon von der Museumspädagogin Christa Heistermann erwartet, die vielen als Vorsitzende des Drensteinfurter Kunst- und Kulturvereins bekannt ist. Sie führte fachkundig durch das beeindruckende Gebäude. Waltraud Angenendt berichtet, der Schwerpunkt der Führung sei das Haus selbst gewesen mit seiner faszinierenden Architektur. Aber auch an den Kunstwerken zeigten sich die Flüchtlinge sehr interessiert. Vor allem in den Räumen, in denen Werke zu christlichen Glaubensinhalten ausgestellt waren, entwickelten sich angeregte Diskussionen über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Islam und Christentum. Nach einem Erfrischungsgetränk stieg die Gruppe wieder in den Zug nach Stewwert, wo man sich weiter über das Gesehene und Gehörte austauschte. Für Waltraud Angenendt gehören solche Unternehmungen zu den Highlights der ehrenamtlichen Arbeit für die Integration ausländischer Menschen. Nähere Infos über das LWL-Museum in Münster und den Drensteinfurter DAF finden sich unter www.lwl.org/LWL/Kultur/museumkunstkultur/das_museum/ueber-uns und www.daf-drensteinfurt.de 08.07.2016

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DFB-Stiftung ehrt SVD und DAF

Jeden Freitag ab 19 Uhr bietet der Sportverein Drensteinfurt (SVD) in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Ausländischen Freundeskreis (DAF) ein freies Training für Flüchtlinge an. Für diese Integrationsarbeit ist das Projekt nun von der DFB-Stiftung Egidius Braun geehrt worden. Norbert Reisener, Vorsitzendes des FLVW-Kreises 24 Münster, überreichte den Verantwortlichen einen Scheck der Stiftung in Höhe von 500 Euro. „Sie bieten ankommenden Menschen ein Stück neue Heimat“, lobte Reisener, „und kümmern sich mit viel Herzblut um die Schutzbedürftigen.“ Das Geld sei eine Anerkennungsprämie, „um die Kosten abzufedern“, sagte Reisener. Der Chef des Fußballkreises hatte auch noch zwei Bälle für das offene Training mitgebracht. „Bälle haben wir jetzt genug“, freute sich Rudi Naerger vom DAF, der sich zusammen mit den Trainern Dieter Stracke, Volker Hugemann und Manfred Kunz freitags um die Flüchtlinge kümmert. Die Verantwortlichen haben natürlich schon Ideen, in welche Trainingsmaterialien das Geld investiert werden kann. Ein Fußballtennis-Set, bestehend aus Netz, Stangen und Halterung, wäre schön, so Naerger. Die von der Stiftung bereitgestellten finanziellen Mittel sind bis Ende des Jahres zu verwenden, die Ausgaben müssen nachgewiesen und ein Sachbericht zum Projekt „Kicken mit Flüchtlingen“ muss erstellt werden. Alexander Moos, Sportlicher Leiter der Fußball-Senioren, hatte den Tipp bezüglich der Fördermöglichkeit von der langjährigen SVD-Jugendobfrau Ulla Kunz erhalten und den Antrag bei der DFB-Stiftung gestellt. Einige Flüchtlinge seien bereits in die Jugendmannschaften des Stewwerter Sportvereins integriert worden, berichtete er Reisener. 2000 Vereine wurden bundesweit im Rahmen der Initiative „1:0 für ein Willkommen“ bereits für ihre Flüchtlingsarbeit ausgezeichnet. Seit März 2015 wurde damit bereits eine Million Euro bewilligt. Im Fußballkreis Münster sei der SVD erst der zweite Verein nach Davaria Davensberg, der 500 Euro erhalten hat, so Reisener. Text und Foto Matthias Kleineidam / WA vom 06.07.2016

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Genuss auf allen Sinnesebenen

Der dritte Kochabend des Jahres der Gruppe „Über den Tellerrand“ war eritreisch inspiriert: Unter der Leitung von Freweny Tesfämaryam erlebten die rund 25 Teilnehmer der Kochaktion mit Flüchtlingen einen Einblick in die Küche Eritreas, und das auf verschiedenen Sinnesebenen. Denn „es riecht sehr lecker“, wie Ahmad Reshad Fazly lächelnd befand. Und so schmeckte es auch. Während einige das Gericht als scharf bezeichneten, lobten andere die Würze der Speise. Doch was eigentlich zählt: Alle Teilnehmer hatten viel Spaß bei der Sache, und in der gelösten Stimmung kostete es die Flüchtlinge und auch die Einheimischen keinerlei Überwindung, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Der nächste gemeinsame Koch-Termin wird am 18. Mai stattfinden. Im Juni wird aufgrund des Ramadans nicht gekocht. Westfälische Nachrichten vom 07.04.2017

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Fußball-Integrationsteam siegt

Besser hätte es nicht laufen können: Gleich in ihrem ersten Spiel schaffte die Integrationsmannschaft, die der SV Drensteinfurt und der Deutsch-Ausländische Freundeskreis ( DAF) ins Leben gerufen haben, einen Sieg. Gegen die Hobbytruppe WSV Erdbüsken aus Ascheberg setzte sie sich am Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz im Erlfeld mit 6:4 (3:2) durch. Das Team, in dem überwiegend Syrer und Afghanen spielen, ging bereits in der ersten Minute in Führung. Nach dem Ausgleich (6.) trafen die Gastgeber per Doppelschlag zum 3:1 (20., 22.), ehe den Aschebergern der Anschlusstreffer gelang (27.). 3:2 stand es auch zur Pause. Nach dem Seitenwechsel zog das Integrationsteam auf 6:2 davon (41., 46. und 49.). Gegen Ende der Partie – Schiedsrichter war Heinz-Dieter Heinrich – ging den Asylbewerbern allerdings die Puste aus, so dass der WSV Erdbüsken noch auf 6:4 verkürzen konnte (65. und 75.). Dieter Stracke, der die Truppe mit viel Herzblut trainiert, und die beiden Betreuer Rudi Naerger und Manfred Kunz waren nach dem Erfolg natürlich zufrieden. Jeden Freitag und nun auch dienstags – jeweils ab 19 Uhr – bieten sie im Sportzentrum Erlfeld ein offenes Training für Flüchtlinge und andere Interessierte an. Seit April 2016 gibt es das Angebot von SVD und DAF laut Naerger bereits. „Die Trainingsbeteiligung liegt immer bei etwa 17 Mann“, sagt Stracke. Um einheitlich auftreten zu können, hat die Mannschaft einen Satz weinrote Trikots gesponsert bekommen. Als Gegner beim Debüt stellte sich der WSV Erdbüsken zur Verfügung. Der Westerbauer-Sportverein wurde im Jahr 1979 gegründet und ist eine Hobbymannschaft. Dem WSV gehören nach eigenen Angaben zurzeit 144 Mitglieder an. Matthias Kleineidam, Dreingau-Zeitung, 22.03.2017

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Flüchtlinge mit DAF auf Demo in Berlin

Am späten Freitagabend machten sich Isabelle und Eleonore Karcev, Rudi Naerger und Karin Müller vom Deutsch-Ausländischen Freundeskreis Drensteinfurt auf dem Weg nach Berlin, um am Samstagmittag an der Demo „ Agrarkonzerne – Finger weg von unserem Essen“ teilzunehmen. Durch finanzielle Unterstützung des Ortsverbandes Bündnis 90 / Die Grünen ergab sich für 4 junge Flüchtlinge aus Drensteinfurt die Möglichkeit, ebenfalls dabei zu sein. Neben 18.000 Menschen und 130 Traktoren mit Bauern und Bäuerinnen aus ganz Deutschland demonstrierte die kleine Gruppe aus Drensteinfurt für gesundes Essen, eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft und faires Handeln. Für die Drensteinfurter Flüchtlinge war es eine interessante Erfahrung, aktive Demokratie, insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung hautnah erleben und mitgestalten zu können; die jungen Männer hatten viele Fragen zum Thema Demonstration im Allgemeinen sowie zur aktuellen Demo, die beantwortet und diskutiert wurden. Im Anschluss erlebte die Gruppe in einer geführten Rundfahrt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Berlin, bis sie sich dann am späten Samstagabend müde, aber mit vielen beeindruckenden Erfahrungen auf den Heimweg machte. Drensteinfurt - Berlin, 20.01.2017, Karin Müller

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Warten auf den Nikolaus hat sich gelohnt

Mit Bischofsmitra und edlem Gewand besucht er die Kinder beim Deutsch-Ausländischen Freundeskreis Der echte Nikolaus von Myra hätte sich angesichts der 60 Jungen und Mädchen, die aufgeregt der Ankunft seines irdischen Vertreters entgegenfieberten, von Herzen gefreut. Das Gemeindehaus der evangelischen Kirche platzte am Freitagnachmittag aus allen Nähten. Mehr als 200 Asylbewerber waren zur Nikolausfeier des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises (DAF) gekommen. Es war ein guter Vorgeschmack auf Weihnachten, das Fest des Friedens. Frauen und Männer aus den verschiedensten Ländern saßen bei Gebäck und Kaffee im Gespräch zusammen. Die Kinder spielten friedlich miteinander in gespannter Erwartung, was der Nachmittag bringen wird. Bevor als Höhepunkt Sprachlehrer Theodor Lohölter als Nikolaus zu Besuch kam, gab es ein unterhaltsames Programm. Begeistert lauschten die Anwesenden der Musik von Hamed Sepehripour aus dem Iran. Auf der Santur, einem klassischen iranischen Instrument, spielte er besonders zur Freude der einheimischen Besucher sogar das bekannte Stille Nacht, Heilige Nacht. Die Santur ist mit dem Psalterium verwandt, das als Urform der Zither oder des Hackbrettes gilt. Es ist im Iran ein wichtiges Instrument in der klassischen Musik. Die beiden Chinesinnen Sophia Wang (8) und Yun Tin Wang (10) präsentierten weihnachtliche Musik mit Querflöte und Geige. Auch Bürgermeister Carsten Grawunder war mit Vertreterinnen des Sozialamtes gekommen, um mit den Asylbewerbern zu feiern und ins Gespräch zu kommen. In seiner Ansprache wies er daraufhin, dass vielleicht schon im kommenden Jahr neue Flüchtlinge nach Stewwert kämen. Darum bat er die Anwesenden: „Sie haben hier eine vorbildliche Willkommenskultur erfahren, bitte geben Sie die an mögliche Neuankömmlinge weiter.“ Ausdrücklich lobte er die Ehrenamtlichen, ohne die die gute Versorgung der Asylbewerber gar nicht möglich gewesen wäre. Als dann der Nikolaus zur Tür kam, wurde er von den vielen Kindern umringt, die mit großen Augen zu ihm aufschauten. Theodor Lohölter sah mit der Bischofsmitra, dem edlen Gewand und seinem langen weißen Bart tatsächlich wie der echte Nikolaus aus und könne, wie Sophia Wang versicherte, nur an seinem Stab erkannt werden - „der echte Nikolaus hat doch keinen mit Goldpapier beklebten Stab“. Nachdem der „heilige Mann“ die Geschichte des Nikolaus‘ von Myra erzählt hatte und ein Lied gesungen wurde, erhielt jedes Kind eine Tüte mit einem kleinen Geschenk und Süßigkeiten. Waltraud Angenendt, erste Vorsitzende des DAF, zeigte sich erfreut und überwältigt angesichts der großen Resonanz. mew / Westfälischer Anzeiger vom 12.12.2016

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Garten und Schule als Team

Für SchülerInnen und LehrerInnen bietet der Garten eine Abwechslung im Unterrichtsalltag.

Mit der Wahl des Standortes an der Teamschule in Drensteinfurt wurde der Grundstein für eine Kooperation mit dem Schulzentrum an der Werse gelegt. Von Anfang an waren Schülerinnen und Schüler in den Aufbau des Gartens eingebunden.

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Flüchtlingsfrauen lernen Fahrradfahren

Mit strahlenden Augen nahmen die neun Frauen aus Syrien, Nigeria und dem Libanon am Mittwochnachmittag ihre Teilnahmeurkunden für die absolvierte Radfahrschulung entgegen. In neun Unterrichtseinheiten hatten Petra Holler-Kracht, Vorstandsmitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), und die Drensteinfurterin Ulla Kunz die Fahranfängerinnen, die jetzt in Rinkerode, Herrenstein, Mersch und Stewwert wohnen, nicht nur in die Kunst des Fahrradfahrens eingeführt, sondern auch mit den Regeln des Straßenverkehrs vertraut gemacht. „Ohne die Hilfe des Deutsch-Ausländischen Freundeskreises (DAF) und der Fahrradwerkstatt bike-repair hätten wir das gar nicht geschafft“, versicherte Holler-Kracht. Nicht vergessen werden dürften auch die Drensteinfurter, die ein Jugend- oder Klappfahrrad gespendet oder kostenlos und spontan geliehen hatten. „Am Anfang konnten die neun Frauen im Alter von 26 bis 52 Jahren nicht einmal das Gleichgewicht halten“, erinnerte sich die Radfahr-Expertin. Darum war der erste Schritt, Gleichgewicht halten auf dem Roller. Dann montierten die Männer vom „bike repair“ zunächst vorübergehend die Pedalen an den Fahrrädern ab und erhielten so eine Art Laufrad. Notwendige Reparaturen führten die Männer von der Werkstatt ebenfalls aus. Karin Müller vom DAF freut sich: „Die Frauen sind durch den Kurs selbstbewusster geworden“. Sie hätten gelernt, wie wichtig es ist, etwas für sich zu tun. Hane Tadgi aus Syrien freut sich: „Ich bin noch nie Fahrrad gefahren und hatte total Angst. Jetzt fühle ich mich ganz sicher.“ Dann fügt die 28-Jährige angesichts der Frauen, die eine Kostprobe ihres Könnens gaben, schmunzelnd hinzu: „Am ersten Tag sind wir noch alle umgefallen.“ Genauso positiv sieht das auch Rajina Mohammad, ebenfalls aus Syrien: „Ich bin sehr zufrieden. Jetzt kann ich alleine einkaufen fahren. Tausend Dank allen, die uns geholfen haben.“ Mechthild Wiesrecker 24.08.2016 / Westfälischer Anzeiger

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Fahrrad-Reparaturen bei bike-repair

Die Fahrradwerkstatt "bike repair" von und für Flüchtlinge/n besteht Probezeit mit Bravour Vor 4 Wochen wurde die Fahrradwerkstatt „bike repair“ von und für Flüchtlinge/n hinter der Alten Feuerwache in Drensteinfurt eröffnet. Inzwischen ist klar: der Bedarf war und ist groß. Über 100 Fahrräder wurden bislang bereits repariert, weiß Organisator Franz-Josef Bregenhorn vom Deutsch-Ausländischen Freundeskreis über die Erfahrungen der ersten Wochen zu berichten. Diese hohe Schlagzahl ist möglich, weil nicht nur das ehrenamtliche Organisatoren-Team der Fahrradwerkstatt, sondern auch die Besitzer der reparaturbedürftigen Drahtesel mit anpacken: die Flüchtlinge selbst wollen und sollen Kleinreparaturen durchführen. Das Team stellt dabei das Werkzeug zur Verfügung, berät und schaut den Flüchtlingen während der Reparatur über die Schulter. Die vorgesehenen Öffnungszeiten -jeden Montag und Mittwoch von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr- werden fast immer auf 3 oder 4 Stunden ausgedehnt. Die Arbeit macht allen viel Freude. Es wird geschraubt und geölt. Ein Lächeln und ein Dankeschön der Flüchtlinge nach erfolgreicher Reparatur ist dem Team immer sicher. Oft passiert auch Kurioses und Lustiges: Kürzlich wollte ein eifriger Hobby-Reparateur seine Kette mittels einer Kombizange kürzen. Die Fachleute vom Team rieten ihm zu einer alternativen Therapie, denn die Kette war nicht zu lang gewesen, sondern lediglich vom Zahnkranz gesprungen … Auch das Aufpumpen eines Reifens will gelernt sein; bereits zwei Fahrradpumpen haben erste Pumpversuche nicht schadlos überstanden, da zuvor keine Ventile eingesetzt und verschraubt wurden … Aber aus diesen kleinen Missgeschicken lernen viele, denn die Flüchtlinge reparieren fast immer mit anderen Flüchtlingen zusammen: einer schraubt, weitere schauen zu, beraten, kommentieren und diskutieren Lösungsmöglichkeiten. Zur Not helfen die Fachleute vom Team weiter. Überwiegend verständigen sich die Schrauber -ja, vornehmlich Vertreter des starken Geschlechts- in Deutsch oder ergänzend mit Händen und Füßen, so Franz-Josef Bregenhorn. Auch werden die in Deutsch beschrifteten Werkzeuge und Info-Tafeln erklärt und besprochen. So wird die Fahrradwerkstatt zum zusätzlichen Raum für Deutschunterricht. Besonders freut sich Franz-Josef Bregenhorn darüber, dass immer alle Werkzeuge wieder an ihren dafür vorgesehenen Platz an die Wand gehängt werden und zudem noch kein einziges Werkzeug abhandengekommen ist. Wie selbstverständlich werden gemeinsam bei "Feierabend" die noch nicht wieder abholbereiten Fahrräder wieder in die Werkstatt gebracht. Die Fahrradwerkstatt von und für Flüchtlinge/n hat ihre Probezeit mit Bravour bestanden, ist man sich einig. Eine große Überraschung gab es an einem der ersten Öffnungstage: Ein 65jähriger Stewwerter besuchte mit dem Fahrrad seiner Nichte „bike repair“. Nach einer Besichtigung der Werkstatt, in der er das von ihm schon vor Wochen gespendete Werkzeug übersichtlich sortiert an der Wand wiederfand, übergab er das mitgeführte und verkehrstüchtige Fahrrad als weitere Spende den eifrigen Schraubern. Damit nicht genug: 180 Euro hatte der spendenfreudige Herr auch noch im Gepäck und überließ es dem staunenden Team von „bike repair“. Das Geld hatte er ein paar Tage zuvor auf seiner Geburtstagsparty zum 65. von seinen Gästen eingesammelt, die er anstelle eines sonstigen Geschenkes um eine Spende für die Fahrradwerkstatt gebeten hatte. „Wir haben uns riesig gefreut!“, sieht man Franz-Josef Bregenhorn strahlen. Der unverhoffte Geldsegen macht jetzt die Anschaffung des noch fehlenden Spezialwerkzeuges möglich und reicht auch noch für so genannte Betriebsmittel wie Öl, Fette, Flickzeug, Beleuchtung, Fahrradschläuche, Klingeln und anderes, was aus alten, gespendeten Rädern nicht ausgeschlachtet werden kann. Einige Tage nach der Geldspende zog es den frisch gebackenen 65jährigen erneut zu „bike repair“. Diesmal hatte er ein Klapprad im Schlepptau. Er hatte in der Zeitung von dem DAF-Fahrradkurs für Flüchtlingsfrauen gelesen; dort fehlte es an Laufrädern. Postwendend wurde das Klapprad sanft seiner Pedalen beraubt und dient nun den Flüchtlingsfrauen im Fahrradkurs als Laufrad für die Gleichgewichtsübungen. Das Team von „bike repair“ bedankt sich ganz herzlich bei allen Spendern, die ihr/e Werkzeug und gebrauchten Räder zur Instandsetzung oder Ausschlachtung unentgeltlich hergeben und so das integrative Projekt der Fahrradwerkstatt hinter der Alten Feuerwache elementar unterstützen. Wer noch Fahrradzubehör wie z.B. Sättel, Fahrradkörbe, Rücklichter, Scheinwerfer oder Leuchtmittel erübrigen kann, ist damit zu den Öffnungszeiten in der Werkstatt herzlich willkommen. 08.08.2016

Menschenkette für Menschenrechte

Bundesweit reichten sich am Wochenende Menschen die Hände, um gemeinsam gegen Rassismus und für Menschenrechte und Vielfalt einzustehen. Auch in Drensteinfurt bildeten 200 Teilnehmer unterschiedlichen Alters vor der Alten Post eine lange Menschenkette, um ihre Solidarität auszudrücken. Den Aufruf in Stewwert hatten die beiden Kirchen gemeinsam mit dem Deutsch-Ausländischen Freundeskreis (DAF) organisiert. Kurz vor 12 Uhr leitete Nicole Semptner-Schote mit dem Lied „We shall overcome“ , begleitet von Francisco Puente auf der Gitarre, die Aktion ein. „Ich bin froh und überrascht, dass so viele gekommen sind“, erklärte Waltraud Angenendt vom DAF. Das Lied „We shall overcome - Wir werden es überwinden“ habe Martin Luther King gesungen, als er mit 250.000 Menschen nach Washington gezogen war, um gegen Rassentrennung zu demonstrieren. Bis nach Südafrika habe es seinen Weg gefunden und wurde dort in den Jahren der Anti-Apartheidsbewegung gesungen. Auch heute, in Deutschland, finde Fremdenhass statt. In Hiltrup wurde zweimal ein Flüchtlingsheim in Brand gesteckt und in Münster ließ man einen Afghanen in Begleitung zweier Deutscher nicht in die Disco, erinnerte Angenendt an jüngste Vorfälle. „Ein Land, das seine Minderheiten nicht schützt, ist auf den Weg in die Diktatur“, rief sie eindringlich. Symbolisch verteidigten sie mit der Menschenkette auch das Grundgesetz, fügte sie hinzu. Auch Pfarrer Jörg Schlummer freute sich über die gute Beteiligung. „Zieht den Kreis nicht so klein“, erinnerte er an ein bekanntes neues geistliches Lied. Die Menschenkette sei ein besonders machtvolles Zeichen, das als Bild haften bleibe und Einfluss bringe. „Wir fassen uns an den Händen. Hände, die gleichermaßen abwehren, aber auch halten können, sie können schlagen, aber auch zärtlich streicheln“, resümierte er. „Heute reichen wir uns rechts und links die Hand, damit Drensteinfurt menschlich bleibt, zeigen Flagge für ein offenes Europa im Großen wie im Kleinen. “Noch sichtlich bewegt von seinem Erlebnis auf der Rückreise von Dover nach Calais schilderte Felix Kleineidam seine Empfindungen beim Anblick der riesigen Lager, die halb so groß wie Stewwert seien. „Ich habe drei Meter hohe Zäune mit Stacheldraht gesehen, Menschen verschiedener Nationalitäten leben dahinter“, erklärte er. In Calais, einer Hafenstadt im Norden Frankreichs, erhoffen Geflüchtete, illegal mit dem Zug oder LKW durch den Eurotunnel nach Großbritannien zu gelangen. Tausende Flüchtlinge leben dort unter menschenunwürdigen Bedingungen. „So etwas wollen wir hier nicht. Leute, das schaffen wir“, rief Felix Kleineidam der Menge zu. Der 28-jährige Saleh Alshami, ein Flüchtling aus Syrien, drückte aus, was ihn angesichts der Sympathiebekundung bewegte: „Ich habe keine Worte, nur, vielen Dank für die guten Leute in Drensteinfurt.“ Noch während sich die Menschen an den Händen hielten, wurden noch einmal die Strophen des Liedes „We shall overcome - eines Tages werden wir in Frieden, Freiheit und ohne Angst miteinander gehen“ gesungen. Mechthild Wiesrecker/Westfälischer Anzeiger, 20.06.2016

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Programm des Landes Nordrhein-Westfalen "KOMM-AN NRW" zur Förderung der Integration von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen und zur Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe

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